Und der Unschuld zugewandt – eine poetische Nacherzählung zum Film „Der Zukunft zugewandt“

Unschuld kann erlogen werden,
kann aber auch stimmen.
Die Unschuld ist nicht immer Schutz.
Auch Antonia Berger musste es erfahren.

Gefangen gehalten und weggesperrt von der Sozialität,
hat der Kommunismus die Leute im Lager isoliert.
Der Mann, der durfte Frau und Kind nicht seh’n,
musste über Dreck und Maschendraht geh’n.

Erschossen er wurde von den Genossen,
die Frau mit Suizidgedanken und Kind,
immer noch hinter allem verschlossen.
Das Kind und die Mutter nun hochkrank,
die Genossinnen halfen, wo man konnte.

Vom Baum erschlagen lassen,
das wollte sie, die Mama in keiner feinster Marnie.
Eine Genosssin rannte wild drauf los,
holte den Tod ihr von ihrem Schoss.

Die Wärter sowie die Männer generell,
alles harsche Typen, nicht sehr speziell.
Sie waren grob und viel zu laut,
Respekt, der war scheinbar nicht erlaubt.

Schlussendlich kam die gute Frau heraus.
Dem Kind kam Hilfe zu im Krankenhaus.
Die DDR ein Rückzugsort,
Wie zu Hause fühlten sie sich dort?

Den Mund allerdings verbot man ihnen,
Sie durften nichts zur Vergangenheit preisgeben.
Unterschrift leisten mussten sie,
ein Schauspiel vom Allerfeinsten, das boten sie.

Einem Freund, dem vertraute man viel,
die Tochter ihm scheinbar gefiel.
Er hat einiges getan für die Kleine,
wollte aber nie eine Belohnung das Seinige.

Nach Stalins Tod am 5. März im Jahre 1953,
die Hoffung, dass alles anders werde.
Die Frau alles erzählte und der Arzt das Tagebuch durchpflügte.
Suchend nach der Wahrheit, er zur Leitung ging
und die Frau anstatt Wahrheit Konsequenzen empfing.

Geschichte wiederholte sich und ging nicht fort,
die Mutter gefangen an einem ähnlichen Ort.

Zum Ende hin es kam,
der Arzt eine Praxis in Hamburg übernahm.
Die Frau auf heimatlichen Boden zurück,
hat sie gefunden ihr Lebensglück?

KC & EE